Die Methode heisst Strukturelle Integration, wurde dann aber in Anlehnung an die Begründerin auch „Rolfing" genannt. Rolfing® unterliegt heute einem strikten Markenschutz. Unterdessen wird Strukturelle Integration aber nicht nur am Rolf Institute, sondern auch in verschiedenen Schulen auf der Welt unterrichtet. SI wird inzwischen unter dem Dach der IASI (International Association of Structural Integration - www.theiasi.net) weltweit praktiziert. Unter dem Namen Strukturelle Integration wurde die Methode 2015 als Methode der Komplementärtherapie akkreditiert.
Das Ziel der Strukturellen Integration ist es, in einer Grundsequenz von rund zehn Behandlungen die Beziehungen der einzelnen Körpersegmente zueinander zu verändern
sowie vorhandene Bewegungsmuster bewusst zu machen und zu verbessern, so dass für die Klientin/den Klienten ein müheloses Stehen und Bewegen möglich wird.
In der Strukturellen Integration sind die aktive Wahrnehmungsschulung der Klientin/des Klienten in Bezug auf die eigenen Bewegungsabläufe und die veränderte Wahrnehmung der Wirkung der Schwerkraft auf den eigenen Körper zentral. Die Einbettung dieser Veränderungen des Körpers und des neuen Bewegungsverhaltens in die restliche Lebens- und Erfahrungswelt der Klientin/des Klienten ermöglicht bleibende Veränderungen. Der fortlaufende Prozess der Schulung von Selbstwahrnehmung und Selbstverantwortung spielt im therapeutischen Setting der Strukturellen Integration eine zentrale Rolle und dient der bleibenden Veränderung.
Mit einer speziellen manuellen Technik werden die Spannungsverhältnisse des Fasziennetzes dahingehend beeinflusst, dass sich ein anderes Bewegungsmuster etablieren kann, das ökonomischer ist als das vorherige. Die Bewegung wird sowohl während der direkten manuellen Arbeit eingesetzt wie auch in der Wahrnehmungsschulung. Die eigentliche manuelle Technik beinhaltet passive Teile in Bezug auf die Klientin/den Klienten, wie auch aktive Teile. Ebenso wird in verschiedenen Positionen, wie liegend oder sitzend, gearbeitet. Die Therapeutin/der Therapeut der Strukturellen Integration nutzt dabei die plastischen Eigenschaften des alles umspannenden Fasziennetzes, indem sie/er die Beziehung der einzelnen Körpersegmente zueinander und ihre Beziehung zur Schwerkraft in erster Linie durch strukturelle Arbeit an den Faszienschichten verändert. Diese können sich durch anatomische, physiologische, funktionelle und/oder psychische Ungleichgewichte und Störungen verkürzen und verkleben und sich so negativ auf das Wohlbefinden auswirken.
Das Fasziennetz dient dem Körper und all seinen Bestandteilen wie Muskeln, Nerven und Organen als elastische Hülle. Dr. Ida P. Rolf bezeichnet das Fasziennetz deshalb auch als „Organ der Form". Die Schwerkraft wirkt permanent auf den von elastischen Hüllen durchzogenen menschlichen Organismus. Sie kann als ordnende und stabilisierende Kraft für den Menschen wirken und als wichtige Ressource für eine ausgewogene, aufrechte Körperstruktur dienen, die wiederum einen Einfluss auf die Psyche haben kann. Diese Ressource für KlientInnen zu erschliessen, ist eines der Anliegen der Strukturellen Integration.
Interesse an ganzheitlicher Arbeit und Freude an Berührung von anderen Menschen mit den Händen gehören genauso wie Empathie zu den Grundvoraussetzungen.
Das Ausbildungskonzept richtet sich an Menschen, die eine fundierte Ausbildung absolvieren möchten. Strukturelle Integration ist eine Methode der KomplementärTherapie und wird bei uns direkt mit dem Branchenzertifikat der Oda KT abgeschlossen. Dieses bildet die wichtigste Zulassungsbedingung zur späteren Höheren Fachprüfung zur KomplementärTherapeutIn mit eidg. Diplom.
Die AbsolventInnen werden während der Ausbildung von verschiedenen, sehr erfahrenen DozentInnen unterrichtet, die alle ein Advanced Training abgeschlossen haben.
Alle Lehrkräfte arbeiten seit Jahren erfolgreich in eigener Praxis. Die Ausbildung wird von Marlène Sonderegger, Advanced Rolfer, Komplementärtheapeutin mit eidg. Diplom, Bewegungspädagogin BGB/SBTG, geleitet. Sie führt seit 1990 eine Praxis in Zürich.
Die Ausbildung verbindet Theorie und praktische Arbeit in einer harmonischen Einheit. Durch die Aufteilung auf verschiedene Lehrpersonen können die Studierenden von einem enormen Erfahrungsschatz profitieren und lernen ein breites Spektrum der Anwendung kennen.
Für Ausbildungsinteressierte ist es sehr empfehlenswert, bereits SI-Behandlungen oder Rolfingbehandlungen als KlientIn erfahren zu haben, damit die Tiefe der Technik, die Wirkung des 10-Sitzung-Konzeptes auf den eigenen Körper und die körperliche Belastung als TherapeutIn nicht unterschätzt wird.
Absolvierende von vorbereitenden Kursen, die seit dem 1. Januar 2018 eine eidgenössische Prüfung ablegen, können Bundesbeiträge beantragen. Voraussetzung ist, dass die Kurse im Jahr des Kursbeginns auf der Liste der vorbereitenden Kurse stehen, nach dem 1. Januar 2017 begonnen haben und nicht kantonal subventioniert wurden.
Bei der Apamed sind die KT-Ausbildungen in Kinesiologie, Craniosacral Therapie, Akupressur Therapie und Struktureller Integration sowie die Ausbildung in Psychosozialer Beratung und zum/zur AusbilderIn mit eidg. Fachausweis subventionsberechtigt.
Der Bund bezahlt an die Ausbildungskosten 50 %, maximal jedoch Fr. 10'500.00. Die Beiträge können nach dem Besuch der HFP, unabhängig vom Prüfungsausgang, beim Bund eingefordert werden.
Weitere Informationen zu den Bundesbeiträgen finden Sie beim SBFI (Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation).
An diesem Schnuppertag werden Sie einen Einblick in das spannende Gebiet der Strukturellen Integration erhalten. Sie werden einschätzen können, ob die Arbeit als Therapeut*in in der Strukturellen Integration ein neues Arbeitsgebiet für Sie sein könnte. Genauso werden Sie einschätzen können welcher zeitliche und körperliche Aufwand nötig ist, um diesen spannenden neuen Beruf zu erlernen.
Vielleicht arbeiten Sie bereits in einem therapeutischen Beruf? Dann könnte dieser Tag Ihnen einen vertieften Einblick in die Strukturelle Integration geben.Gleichzeitig erhalten Sie für diesen Tag eine Weiterbildungsbescheinigung.
Die Ausbildung ist berufsbegleitend konzipiert. Die Kurse finden an Wochenenden statt.
Weitere Kurse
Ausbildung
Ausbildung Strukturelle Integration