Ziel des 2-tägigen Weiterbildungsseminar ist es, die TeilnehmerInnen an die psychologische und psychopathologische Denkweise und Sprache sowie Definition der Grundbegriffe der Psychopathologie heranzuführen. Das Grundwissen soll die TeilnehmerInnen zu einem kompetenten Auftreten gegenüber dem Klienten verhelfen sowie zur Fähigkeit einer Früherkennung von Auffälligkeiten und dessen angemessen Umgang.
Aufbau und Inhalt:
Am ersten Tag werden den TeilnehmerInnen die Grundlagen der Psychopathologie vermittelt und deckt folgende Bereiche ab:
- Unterschied Psychische Gesundheit vs Krankheit vs. Störung kennen
- Definition von Symptom-Syndrom-Diagnose
- Klassifikation psychischer Störungen und ihre wissenschaftlichen Grundlagen
- Epidemiologie (Aufgabenbereiche, Masszahlen, Prävalenzen)
- Sozialpsychologische Einflüsse auf Gesundheit und Krankheit
- Risiko und Resilienz (Schutzfaktoren)
- Klientenzufriedenheit und Lebensqualität
- Klienten-Compliance in der Therapie und Beratung – Compliance ermitteln und fördern
- Vorstellung allgemeiner Ursachen- und Erklärungsmodelle psychischer Störungen auf dem Hintergrund unterschiedlicher theoretischer Konzeptbildungen (u.a. psychoanalytisches, biologisches, verhaltensmedizinisches, kognitives, humanistisches Modell)
- Strukturierte psychopathologische Befunderhebung (deskriptive Psychopathologie, psychopathologische Funktionsbereiche: Bewusstsein, Orientierung, Gedächtnis, Konzentration, Denken/Sprache, Affektivität, Wahrnehmung/Wahn, Antrieb/Impuls, Motorik, Sexualität)
Der zweite Tag widmet sich konkreter den verschiedenen Störungsbildern, wie sie sich manifestieren, was die zugrundeliegenden Ursachen sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Auch wird der Umgang mit psychisch belasteten Personen innerhalb des Beratungs- und Coaching-Settings genauer beleuchtet. Zudem werden Ratschläge und Strategien vermitteln, wie in konkreten Fällen gehandelt werden kann. Ein weiteres Fokusthema ist das Erkennen von und der Umgang mit Suizid und Fremdgefährdung und soll die TeilnehmerInnen auf die Thematik sensibilisieren und zugleich zu einer persönlichen Sicherheit im Umgang mit dem Thema führen.
- Vertiefte Behandlung einzelner psychiatrischer Krankheitsbilder wie Depression, bipolare Störung, Angststörungen, Zwangsstörung, PTBS (posttraumatische Belastungstörungen), Essstörungen, sexuelle Störungen und Persönlichkeitsstörungen, etc.
- Der Zusammenhang von Stress und Krankheit wird genauer beleuchtet
- Psychopathologische Störungen im Alter
- Erläuterung psychopathologischer Störungen anhand von konkreten Fallbeispielen
- Diskussion bestimmter Fälle, wie sie von den TeilnehmerInnen erlebt wurden
- Sicherheit im Umgang mit Fremd- und Selbstgefährdung bei Klienten erlangen
- Verbreitete Irrtümer in Bezug auf Suizidalität aufdecken
- Wissen über die rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen der psychotherapeutischen Arbeit
- Die Grenzen zwischen Beratung/Coaching und Psychotherapie kennen
- Informationen zu Anlaufstellen für die Weiterverweisung, und wann eine solche Weiterverweisung überhaupt sinnvoll oder notwendig ist.
Lernziele
Die Weiterbildung bezweckt eine solide theoretische wie auch praktische Kompetenz im Erkennen von und Umgang mit psychopathologischen Störungen im Behandlungsalltag, so dass eine Sicherheit in Bezug auf die Thematik erlangt werden kann. Dabei stehen die folgenden Ziele im Vordergrund:
- Sensibilisierung gegenüber der Thematik
- Grundwissen zu psychopathologischer Befunderhebung, Psychostatus und Diagnostik psychischer Störungen
- Verständnisförderung für psychiatrisch erkrankte Menschen schaffen
- Handlungsstrategien im Umgang/Verhalten reflektieren und erweitern
- Bezug zum Praxisalltag herstellen und Haltungsfragen klären
- Auswirkungen der psychiatrischen Krankheiten in der Interaktion
- Beziehungsgestaltung mit psychiatrisch erkrankten Menschen
- Psychiatrie und Zwang: Ethische und rechtliche Grundlagen
- Fremdgefährdung/Aggressive Klienten
- Umgang mit Suizidalität
Zielpublikum
Die Weiterbildung richtet sich unter anderem an Personen, die im Gesundheitssektor arbeiten und ihr Wissen zur menschlichen Sexualität erweitern, sowie ihren Umgang mit der Thematik im Praxisalltag optimaler gestalten möchten:
- BeraterInnen SGfB / Supervisoren / Coaches bso
- Dipl. Psychosoziale BeraterInnen /Coaches
- Dipl. KinesiologInnen und Dipl. KomplementärTherapeutInnen
- PsychologInnen und PsychotherapeutInnen
- ÄrztInnen
Methodik
Die Vermittlung des Basiswissens erfolgt anhand kurzweiliger theoretischer Vorträge durch die Leiterin. Jedoch wird grossen Wert auf Interaktivität und die Motivation der TeilnehmerInnen gelegt. In verschiedenen Gruppen- und Einzelarbeiten werden die TeilnehmerInnen deswegen zur aktiven Mitarbeit angeregt. Zudem werden wir mit Gesprächs-Simulationen und konkreten Fallbeispielen (mehrheitlich via Video) arbeiten. Vorgängig zu den beiden Blöcken können für interessierte TeilnehmerInnen ausgewählte Artikel zum Selbststudium zur Verfügung gestellt.
Weiterbildung Basiswissen Psychopathologie bei Apamed:
Das Wichtigste im Überblick
Voraussetzungen • Vorkenntnisse
- Therapeutische, beratende, coachende oder ähnliche Tätigkeit/Erfahrung
Mitbringen
- Hausschuhe, bequeme Kleidung
- Schreibzeug
Zeiten
- jeweils von 09.15 - 17.15
Gruppengrösse
Bescheinigte Präsenzzeit
Weitere Hinweise
Bereich
Weitere Kurse
Typ
Seminar
Kursbezeichnung
Weiterbildung Basiswissen Psychopathologie
Kursangebot Preise in CHF
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